‚Arbeit, Arbeit, Arbeit – aber kein Lohn‘, klagt eine Arbeiterin, die 34-jährige Cristina (Name zum Schutz der Frau geändert). Rund ein Dutzend derzeitige oder ehemalige Arbeiterinnen der Fabrik sagten dem Balkan Investigative Reporting Network, BIRN, sie müssten auf ihr Geld warten. Einige berichteten, im vergangenen Jahr hätten sie nur alle zwei oder drei Monate Löhne erhalten.
(Originalartikel: Krautreporter)
Die Handelsmarke „Made in the EU“ bedeutet für viele Menschen Qualität zu fairen Bedingungen. Die Realität sieht zumindest im Textilsektor jedoch anders aus: rumänische und bulgarische Arbeiterinnen arbeiten bis zu 20 Stunden am Tag, Arbeitsbestimmungen und -verträge werden nicht eingehalten, Gewerkschaften verboten und lediglich Hungerlöhne bezahlt.
Viele Unternehmer und Politiker vor Ort scheinen jedoch kein Interesse an einem Wandel der Lage zu haben: steigende Löhne könnten für sie eine Abwanderung der Unternehmen nach Asien bedeuten.
Die investigative Journalistin Laura Ștefănuț hat die Misstände untersucht und mit Arbeiterinnen und Produzenten gesprochen. Ihre Ergebnisse finden sich in Reportagen im In- und Ausland, unter anderem bei Krautreporter und ARTE. Am sechsten Dezember wird Laura Ștefănuț mit uns im JEFMV-Hangout zur Sachlage sprechen.
Die JEFMV Hangouts beleuchten einmal im Monat ein aktuelles Thema, das Europa bewegt, indem sie einer europäischen Initiative eine Plattform bieten, um sich via Internet dem Publikum in MV vorzustellen. Nach einer kurzen Präsentation könnt ihr mit den Expert*innen ins Gespräch kommen, die über Skype zugeschaltet werden.
Laura Ștefănuț hat Internationale Beziehungen, Europäische Studien sowie Kultur und Politik auf internationalem Level in Bukarest studiert und arbeitet seitdem im unabhängigen Journalismus. Für ihren investigativen Journalismus wurde sie vielfach prämiert. Im Rahmen ihrer Arbeit hat sie skandalöse Arbeitsbedingungen und Rechts in der Textilindustrie der europäischen Union, insbesondere in Rumänien und Bulgarien aufgedeckt. Laura Ștefănuț hat an diversen Reportagen, darunter auch für Krautreporter und ARTE mitgearbeitet.
6. Dezember 2017 —18 Uhr; Seminarraum 3, Rubenowstraße 2b (Alte Augenklinik), Greifswald.
Das Gespräch findet im Seminarraum per Skype auf Englisch statt.